The mystery of the yellow houseleek by Mariangela Costanzo
Il giallo del semprevivo giallo di Mariangela Costanzo
Published in Cactus & Co XV (2), 2011 www.cactus-co.com
Please note : Footnotes 2 and 3 of the English version are confused.
Sempervivum wulfenii Hoppe ex Mertens & W. D. J. Koch, 1831
von Mariangela Costanzo
Vorwort :
Mariangela Costanzo betreibt seit Jahrzehnten akribische Feldstudien an Semperviven, sofern Sie neben ihrer Tätigkeit als Chefsekretärin der Zeitschrift Cactus & Co. und dem Publizieren von anspruchsvollen Büchern über Crassulaceen noch Zeit dazu findet.
In diesem Artikel lässt sie uns teilhaben an den Tücken der Feldforschung:
Eine historische Standortmeldung, die zur intensiven Erforschung der orobischen Alpen und Studien bis ins Herbar führte - und zu einer zeitgemäßen Dokumentation von S.wulfenii.
Die vielen Höhenmeter, die hierzu zurückgelegt wurden, können nur erahnt werden und sind Ausdruck von Mariangelas lebenslanger Passion.
Klaus Schropp
Der Protagonist dieser Geschichte ist S. wulfenii, ein elegantes Sempervivum mit gelben Blüten. Es wurde 1778 von Baron Franz Xaver von Wulfen (1), einem Jesuiten, in den österreichischen Bergen gefunden. Es wächst nur langsam, ausschliesslich auf siliziumhaltigen Böden in Höhen von 1500 – 2800 m. Die Blätter sind blaugrün, an der Basis violett-rötlich, glatt aber mit bewimperten Rändern. Es wird als selten beschreiben, in Wirklichkeit gibt es Orte, an denen es sehr zahlreich vorkommt, und andere, wo es nur spärlich wächst. Sein Verbreitungsgebiet umfasst die Steiermark, Kärnten, das Tirol, Carnia, Alto Adige, Trentino, den südöstlichen Teil des Engadins und die Lombardei. Wie weit westlich das Verbreitungsgebiet reicht, ist immer noch unbekannt. In der „Flora d’Italia“ nennt Pignatti Valsesia als Grenze, obwohl es keinen Beweis gibt, dass es im Piemont vorkommt. Abgesehen von ein paar alten und höchst zweifelhaften Herbarbelegen, die eher S. grandiflorum, auch einer gelbblühenden Art, oder einer Hybride von S. grandiflorum gleichen, gibt es keinen einzigen gesicherten Fund im Piemont.
Die Schweiz hat seit langem eine sehr genaue botanische Karte. Gemäss dieser Karte ist das westlichste Vorkommen in der Schweiz der Piz Duan im Bergell, nördlich des Val Masino. Meine eigenen Recherchen auf der italienischen Seite des Splügen, sowohl im Val di Lei als auch im Valle di San Giacomo (also zwischen Bergell und Misox) scheinen diese Grenze auch für Italien zu bestätigen. Wenn man jedoch die Adda überquert, also von den Rhätischen zu den Bergamasker Alpen wechselt, scheint sich die Grenze etwas weiter nach Westen zu verschieben.