Sempervivum

ATROPATANUM  Parnell, 1989 *

Section Sempervivum

Distribution : N Iran (Azerbaijan);  ± 1950 m.

Description (according to 't Hart, Bleij & Zonneveld in IHSP, 2003) :

Rosettes 2 - 5.5 cm in diameter.

Stolons short, few, 1 - 3 cm.

Leaves oblong-elliptic, cuspidate, ± 15 - 7 mm.

Flowering branches 10 - 22 cm, leaves longer and wider than in the rosettes.

Inflorescences 4- to 7-flowered cymes, with 2 - 3 cincinni, pedicels 1 - 3 mm.

Flowers 10- to 11- merous, ± 2 cm in diameter, sepals connate for up to 2 mm, petals narrowly oblong, acute, pale yellow, 9 - 10 x ± 1.5 mm, filaments pale yellow, styles glabrous, ± 1.5 mm.

* Note : According to the publication below a species S. atropatanum is not supportable.

 

Klaus Schropp visits the habitat of S. atropatanum in Iran - English text / Italian text

Klaus Schropp inspiziert das Habitat von S. atropatanum im Iran :

Und nun zur „gelben im Iran endemischen Hauswurz“ : Sempervivum atropatanum PARNELL 

Kalibar Azerbeijan Iran. Hier wurde eine Burg spektakulär auf 2600 m Höhe errichtet, reger Besucherverkehr und logischerweise Fundort der hier vorkommenden Semperviven.

Ein S.atropatanum PARNELL wurde 1989 nach Klon-Sichtung im Herbar beschrieben. Das verwendete Pflanzenmaterial basierte auf Aufsammlungen von Rechinger 1974 und Terme 1968. J. Parnell gibt hier als Hauptkriterium die 10 – 11 zähligen Petalen der  Blüten im Gegensatz zu (12) 13 – 14 zähligen bei einem „S.davisii“ MUIRHEAD an. Der gutgemeinte Denkansatz war eine Herauslösung der Funde vom Iran aus der vormaligen Sichtweise „S.globiferum“ L. für die gelbblühenden haarigen Formen. Flankierend beschreibt Parnell noch behaarte, tief eingeschnittene Calyx-Segmente als Merkmal, was jedoch schon in der Beschreibung als variabel erwähnt wird.

 

Ein kompaktes Sempervivum davisii. 

Vor Ort in Kalibar findet sich eine große, durchaus vielgestaltige  Population  - auch in der Färbung der Filamente, die Parnell als gelb angibt. Und Petalen -Zahlen von 11 bis 15.... Die florale Variation zeigt auch Klone, die als S.transcaucasicum  MUIRHEAD bestimmbar sind („lavender based petals“). Ansonsten gleichen die dortigen Semperviven einem (immer variabel ausfallenden) „S. davisii“ (sensu KARAER,CELEP&EGGLI 2011), das wiederum von (auch sehr variablen) „S. ruthenicum-zelebori“ am Balkan nur schwer abzugrenzen ist. Parnell selbst gibt diese Formenkreise als „weitere Verwandtschaft“ an. (Die 10 – 11 Petalen Blüten kommen auch bei „Sempervivum ruthenicum AGG.“ auf dem Balkan als Standortvariation unter 12 – 15 zähligen vor.)

Blüten von S. davisii.

Ein „S. atropatanum“ ist, basierend auf diese Kriterien, als Art eher nicht haltbar und wäre in der Feldforschung kaum beschrieben worden. Es stellt auch keine Sippe im Standort dar, sondern seine Beschreibung entspringt schlicht der für die Semperviven charakteristischen „phänotypischen Plastizität", die hier zu wenig berücksichtigt worden ist.

So bleibt, nüchtern gesehen, Kalibar das derzeit östlichste Vorkommen von „haarigen gelbblühenden Semperviven“.

Diese können durchaus als ein Aggregat gesehen werden, das - bestimmt von mehr Gemeinsamkeiten als Unterschieden - vom Balkan bis derzeit Kalibar/Azerbeijan reicht.

Die Burg von Kalibar.

Klaus Schropp, August 2011

Mehr Fotos in der italienisch-englischen Originalpublikation :

Sempervivum in Iran, von Klaus Schropp

Cactus & Co, XVI (1), 2012

http://www.cactus-co.com/

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